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Donnerstag, 1. Dezember 2011
Kamera/Objektiv des Monats: Tokina AF 20-35mm 1:3,5-4,5
Da ich ja nicht jeden Monat eine neue Kamera kaufe, aber es mir Spaß macht, immer mal wieder etwas Neues auszuprobieren, hab ich mir einen günstigen Adapter besorgt, mit dem ich meine alten Nikon-Objektive an meiner Canon 400D benutzen kann.



Ich wollte unbedingt mal das traumhafte Tokina 20-35mm an einer digitalen Spiegelreflexkamera verwenden. Mit gewissen Einschränkungen war ja zu rechnen, aber es wurde dann doch schwieriger als erwartet.

Natürlich hat man wegen des kleineren Sensors und des damit verbundenen Cropfaktors von 1,6 jetzt ein Objektiv, das einem kleinbildequivalentem Brennweitenbereich von 32-56mm entspricht. Auch ist klar, dass man mit dieser Kombi im Blendenvorwahl-Modus fotografiert, bei der die Kamera die Belichtungszeit automatisch ermittelt. Und mir war natürlich auch vorher klar, dass ich manuell scharfstellen muss, weil der Adapter keine Kommunikation zwischen Objektiv und Kamera überträgt. In der Praxis kamen dann noch einige Erkenntnisse dazu.

Positiv ist aufgefallen:
- Der Adapter ist mit etwas mehr als 10 Euro sehr günstig
- Obwohl es sich um einen schlichten Metallring ohne Korrekturlinse handelt, ist die Fokussierung auf unendlich möglich
- Die Farben wirken bei den Bildern sehr warm
- Das Objektiv erzeugt einen angenehm weich gezeichneten Unschärfebereich ("bokeh"), wie man hier bei einem der Testbilder sieht:



Die Negativen Seiten haben in der Praxis jedoch überwogen:
- Durch den kleinen Sucher (kein Livebild bei der EOS 400D) ist ein manuelles Scharfstellen sehr (!) schwer. Auch die Anschaffung einer Sucherlupe, die teurer war als der Adapter, hat nicht viel weitergeholfen.
- Von den ca. Hundert Testbildern waren nur 20 Bilder scharf
- Bei kleineren Blenden kommt es zu falsch belichteten Bildern
- Es fehlt den Bildern grundsätzlich an Detailschärfe, starkes Nachschärfen ist nötig

Es macht mir Spaß, so Sachen auszuprobieren. Aber so richtig durchsetzen wird sich diese Kamera-Objektiv-Kombination in meinem Foto-Alltag nicht. Vielleicht teste ich ja noch ein anderes Nikonobjektiv, wenn ich im Keller noch eins finde. Die Stärken dieses Objektivs sind eindeutig: es wird am Besten als perfektes Superweitwinkel an einer analogen Nikon-Kamera verwendet.

Bis bald. Ich bin schon am überlegen, in welche Kamera ich demnächst mal einen Film einlegen könnte, vielleicht wird mal wieder eine komplett analoge Kamera die Kamera des Monats Dezember...

Gerhard

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