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Freitag, 4. Januar 2013
Eine feste Burg


Gerade lese ich wieder einmal einen historischen Roman. Er spielt im heutigen Großbritannien, allerdings im 12. Jahrhundert. Zwei Könige streiten sich um die Krone, das Land ist gespalten, es herrscht Chaos, Willkür, Ungerechtigkeit und Hunger. Skrupellose Lords ziehen mit ihren Banden raubend und mordend umher, das gemeine Volk ist all dem schutzlos ausgeliefert.

Eine Burg war damals mehr als eine abenteuerliche Sehenswürdigkeit. Wohl dem, der in diesen Zeiten gute Beziehungen zu einem Burgherren hatte oder sogar selbst eine Burg bewohnte. Im Gegensatz zu einfachen Holzhütten mit Strohdach konnten sie nicht so leicht in Brand gesetzt werden, die Lage, meist auf Bergen, sowie die Burgwachen machten Feinden einen Angriff schwer.

Dieses Bild vor Augen schrieb wohl auch Martin Luther in einem seiner bekanntesten Lieder: „Ein feste Burg ist unser Gott, ein gute Wehr und Waffen. Er hilft uns frei aus aller Not, die uns jetzt hat getroffen“.

Auch wenn wir in Deutschland nun schon mehr als 60 Jahre friedliche Zeiten haben, so kennt doch jeder von uns Zeiten der persönlichen Not, in der wir nicht mehr weiter wissen, wo wir uns einer Situation ausgeliefert sehen, gesundheitliche Probleme, Beziehungskrisen, Geldsorgen, Angst um Angehörige und Freunde. Da ist es doch gut nicht nur gesagt zu bekommen „ich drücke dir die Daumen“ oder „das wird schon wieder“.

Gott verspricht uns nicht, dass wir nicht Zeiten der Not erleben und durchleben müssen, aber er verspricht uns, unsere Zufluchtsstätte in diesen Zeiten zu sein. Ich stelle mir vor, wie ich durchnässt vom Regen, zitternd vor Kälte, an einem schweren eichenen Tor klopfe. Der Späher wird geöffnet und sogleich fliegt das schwere Tor auf. Vom Burgherrn persönlich werde ich willkommen geheißen, er kennt mich, er begleitet mich zu einem schönen Plätzchen direkt vor dem Kamin, in dem ein wärmendes Feuer knistert.

Gott ist unsere Burg, uneinnehmbar von unseren Feinden, aber für uns jederzeit erreichbar. Ein Ort der Geborgenheit und des Trostes, wo wir nicht ein anonymer Niemand sind, sondern bestens bekannt und geliebt. Ich wünsche uns allen, dass wir dies in Zeiten der Not nicht nur wissen, sondern auch erfahren.

"Gut ist der Herr, eine feste Burg am Tag der Not. Er kennt alle, die Schutz suchen bei ihm."
Aus der Bibel - Nahum 1, Vers 7.

(Danke an C. Wagner für diesen Text)

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