Mittwoch, 26. März 2014
Schwer in Ordnung: analoges 24mm-Objektiv an MFT-Systemkamera
night-train, 21:53h
Ganze 705 Gramm bringt diese Kombi auf die Wage. Dieses Gewicht, dieses schöne schwarz lackierte Messing, diese haptische Erfahrung* lässt einen Qualität vermuten und das trifft auch zu! Das ist die beste Verbindung von einem alten, manuellen Objektiv an einer digitalen Kamera, die ich bis jetzt ausprobiert habe.
Fakten:
- 24mm-Objektiv von Tokina mit Lichtstärke 1:2,8
- Adapter: von KIWI für etwas mehr als 30 Euro
- Kamera: Olympus e-p1 mit Micro Four Thirds Sensor (MFT)
- Durch den kleineren Sensor ergibt sich ein Bildwinkel wie bei einem Kleinbildobjektiv mit 48mm, also Normalbrennweite.
Bedienung: Man stellt die Kamera auf A, hier wird die Blende vorgewählt und die Kamera ermittelt die Belichtung. Manuelles Fokussieren ist bei Digicams mit dem Display oft nicht so leicht, bei meinen ersten Bildern waren 3 von 4 unscharf. Aber es gibt bei der e-p 1 einen Anzeige-Modus (den mit dem grünen Rechteck in der Mitte), bei dem man mit einem Klick auf die O.K.-Taste zur 10fach vergrößerten Anzeige kommt, damit kann man wirklich gut fokussieren. Auch jetzt hab ich noch ab und zu unscharfe Bilder, aber es werden weniger. Durch den Objektiv-Adapter verändert sich die Fokussierungsanzeige. Das heißt, wenn auf dem Objektiv 0,9m abzulesen ist, ist man bei unendlich angelangt. Wenn man sich diesen Punkt merkt, spart man sich beim manuell fokussieren auf unendlich etwas Zeit. Wichtig: das Objektiv ist sehr anfällig für Streulicht, die Bilder werden milchig bei zu viel Licht von der Seite; Streulichtblende oder Hand drüber halten hilft. Wenn man sich erst mal daran gewöhnt hat, bringt das manuelle Fokussieren mit diesem Objektiv ein angenehm entschleunigtes Slow-Hand-Feeling!
100%-Ausschnitt vom obigen Bild, ohne Nachbearbeitung:
Qualität: natürlich schraubt man sich ein solches Objektiv an die Kamera, weil man etwas mehr "Bokeh" bei Normalbrennweite möchte als mit dem Standardzoom (und weil man sich das lichtstarke 20mm-Objektiv von Panasonic nicht leisten kann). Es funktioniert: bei Nahaufnahmen und Portraits kann man das Hauptmotiv schön vom Hintergrund absetzen. Bei Blende 2,8 ist aber nicht nur die Schärfentiefe gering, insgesamt wirkt das Bild etwas zu weich. Bei Blende 4 ist alles völlig ausreichend und bei 5,6 ist es exzellent.
Vermutungen: Meist kommt nicht so viel Gutes raus bei älteren Objektiven an neuen Kameras. Aber Objektive zeigen ihre Stärke oft in der Bildmitte, bei den Rändern lässt die Qualität nach. Der MFT-Sensor, der nur halb so groß ist wie ein Kleinbild-Negativ nimmt nur das auf, was bei 24x36mm-Negativen die Bildmitte war, also den Teil, an dem die Qualität optimal ist. Von daher sind MFT-Kameras vielleicht generell gut geeignet für ältere Objektive. Ich habe gelesen, dass man gegen das im Objektiv "vagabundierende" Streulicht das ein oder andere tun kann, aber ich hab nicht vor, hier etwas zu Basteln. Ich freu mich dran wie es ist und bin dankbar, dass mir neulich jemand eine Kiste mit alten Fotokram anvertraut hat, in dem ich dieses Objektiv gefunden habe.
Klar ist mir noch nicht, warum ich tendenziell 1/3 Blende überbelichten muss, um auf korrekt belichtete Bilder zu kommen. Aber ich muss auch nicht alles verstehen, mir reichts wenn ich weiß, wie ich damit umgehen muss.
Gerhard
* haptische Erfahrung = liegt gut in der Hand
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Dienstag, 4. Februar 2014
Kreativ, klobig und kultig: die Ricoh 35R
night-train, 20:50h
Der Firma Ricoh gelingt es immer wieder, Kameras auf den Markt zu bringen, die sich deutlich vom Mainstream unterscheiden. Da gibt es auch einige sehr bemerkenswerte und kultige analoge Kameras wie die kleine Ricoh GR (das sind übrigens meine Initialien!), die weitwinklinge Ricoh R1 oder auch die Ricoh 35R, um die es hier geht.
In den 90er Jahren, als analoge Kompaktkameras vor allem klein, automatisch und mit einem Zoom-Objektiv versehen sein sollten, hat Ricoh eine Kompaktkamera mit einer Festbrennweite rausgebracht, die deutlich größer war als die meisten Konkurrenten auf dem Markt.
Was sie aber dennoch so kultig macht, sind neben einem vollautomatischem Modus die vielen manuellen Einstellmöglichkeiten:
- Manuelle Entfernungseinstellung von 0,6m bis unendlich (für Leute, die gerne Entfernungen schätzen)
- Blende manuell auf 5,6, 11 oder 22 einstellbar
- Über/Unterbelichten
- Verschiedene Blitzmodi
Außerdem hat sie einen Blitzschuh, was sie natürlich auch von der Masse abhebt. Und sie liegt gut in der Hand.
Bildqualität: Man kann mit dieser Kamera auch gute Bilder machen. Aber die meisten verwenden Sie vermutlich, weil es einfach Spaß macht und die Bilder diesen etwas "lomographischen touch" haben. Wenn die Kamera die Belichtung selbst steuert und wegen wenig Licht eine weit offene Blende wählt, ist die Vignettierung (Randabdunklung) nicht zu übersehen. Aber das kann man ja auch als Stilmittel einsetzen. Wer das nicht mag, der blendet auf Blende 11 ab und bekommt etwas seriösere Ergebnisse.
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Samstag, 9. März 2013
Fischtheke
night-train, 12:08h
Als ich für meine selten benutzten Kameras einen neuen Platz gefunden hab, hat mich der Anblick irgendwie an frischen Fisch auf Eis erinnert...
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Samstag, 27. Oktober 2012
Objektiv des Monats: Canon EF 24-105mm 1:4 L
night-train, 18:29h
Üblicherweise enthält ein guter Testbericht über ein Objektiv Informationen über Blendenöffnung, Verarbeitung, Bildqualität und so weiter. Idealerweise auch ein paar Testbilder.
Dieses Mal kann ich es mir jedoch etwas leichter machen. Die einzig wirklich wichtige Information über dieses Gerät ist: es passt ein Viertel Liter Kaffee rein und der Objektivdeckel sorgt dafür, dass nichts raus schwappt :-)
Das Objektiv ist gerade noch voll bis zur Entfernungsanzeige. Ich genieß dann mal meinen Kaffee!
Gerhard
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Sonntag, 23. September 2012
Kamera das Monats: Olympus OM-2
night-train, 22:28h
Bei keiner anderen Kamera fasziniert mich der Blick durch den Sucher so wie bei der Olympus OM-2: ein leuchtend helles, klares Sucherbild mit Schnittbild-Indikator; links werden die Belichtungszeiten angezeigt oder bei manueller Belichtung nur eine Plus-Minus-Anzeige!
Gebaut wurde diese Kamera von 1975-84 in Japan. Man merkt beim Vergleich mit anderen Spiegelreflexkameras aus dieser Zeit, dass es Olympus wie so oft nicht nur darum gegangen ist, eine technisch gute Kamera herzustellen, sondern ein elegantes, stilvolles Instrument, das durch die kleineren Ausmaße nicht nur besser aussieht, sondern auch hervorragend in der Hand liegt.
Man kann wählen zwischen den Belichtungszeiten von B bis 1/1000sek oder einem manuellen Betrieb. Anders als bei den meisten Spiegelreflexkameras wird die Belichtungszeit an einem Ring eingestellt, der zwischen dem Body und dem Objektiv sitzt.
Batterie: zwei SR44. Zur Not tun es aber auch zwei LR44 (die verlieren jedoch nach und nach an Spannung, während die SR44 während ihrer Lebensdauer die Spannung konstanter halten). Sinkt die Spannung, dann reagiert die Kamera mit einem Mirror-Lockup, das tut sie übrigens auch, wenn man sie ohne Batterie bedient. Wenn der Spiegel bei der Olympus OM-2 festhängt, ist sie also nicht defekt. Man muss den kleinen Resetknopf an der Unterseite der Kamera drücken und die Zeit auf B stellen - et voilà, der Spiegel klappt zurück. Dieser kleine Knopf fungiert übrigens auch als B(Bulb)-Sperre: man kommt nur auf die Belichtungszeit "Verschluss dauerhaft offen", wenn man diesen kleinen Knopf gedrückt hält.
Das standardmäßig mitgelieferte Objektiv Olmypus 50mm 1:1,8 ist lichtstark und liefert gewohnt gute Olympus-Qualität. Beispielbilder mit Fuji Superia 200, Drogeriemarkt-Scan.
Das Bild mit der Katze ist zwar ein klein wenig verwackelt, aber es zeigt ganz gut, welch geringen Schärfentiefebereich man mit dem Olympus 50mm hinbekommt.
Hätte ich zu viel Geld und hätte ich nicht eigentlich schon genügend Kameras, dann wäre meine aktuelle Wahl übrigens die vor kurzem auf den Markt gebrachte digitale Version dieser Kultkamera: die kompakte Systemkamera Olympus OM-D E-M5.
Liebe Grüße, Gerhard
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Donnerstag, 31. Mai 2012
night-train, 21:31h
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Dienstag, 24. April 2012
Kamera des Monats: Samsung S8300 Ultra Touch
night-train, 00:33h
Während es für Jugendliche völlig normal und unspektakulär ist, mit einem Handy zu fotografieren, erinnere ich mich doch noch gut an Zeiten, in denen Fotografieren nur möglich war, wenn man vorher einen Film in die Kamera gelegt hat. Es gibt eine Generation, die nicht mehr weiß, was damit gemeint ist. Wenn ich heute eine analoge Kamera benutze und zu einem Jugendlichen sage, ich habe gerade einen Film in meine Kamera gelegt, dann möchte er wissen, wo ich den denn runtergeladen habe!
Mein neues Handy, das Samsung S8300, habe ich in erster Linie wegen der Kamera gekauft, weil es mir gefällt und weil es gut in der Hand liegt. Abgesehen davon, dass man auch damit telefonieren kann, ist mein neues Handy eine Kamera zum immer dabei haben, die auch noch brauchbare Ergebnisse liefert.
Die Kamera hat 8 Megapixel. Wer sich etwas mit Digitalfotografrie beschäftigt, weiß natürlich, dass die Zahl der Megapixel in erster Linie eine Information über die Bildgröße und nicht über die Bildqualität ist. Aber hier stimmen Qualität und Größe. Diese Kamera kann gut mithalten mit den günstigen 14-Megapixel-Kameras, die es heute für unter 80 Euro gibt. Und sie kann auch mithalten mit vielen 6 - 8-Megapixel-Kameras der Mittelklasse, wie sie vor vier, fünf Jahren auf dem Markt waren.
Bedienung: ein Menu mit ISO-Werten, Über-und-Unterbelichtung, Fokus-Arten und Blitzmodi gehört ja inzwischen schon fast zum Standard. Hier gibt es zusätzlich noch Bildstabilisator, Wide-Dynamic-Range und die fast schon spiegelereflexmäßige Belichtungsmessung-Auswahl zwischen Matrix, Spot und Mittenbetont.
Was mir gut gefällt: Der schnelle und zielsichere Autofokus, der bei dieser Makro-Aufnahme von frisch sprießendem Gras problemlos auf genau dem Grashalm lag, auf dem ich ihn haben wollte. Und wie bereits gesagt, die Bildqualität ist top.
Was mir nicht gefällt: hohe ISO-Werte sind katastrophal. Also besser auf Auto-ISO verzichten und standardmäßig ISO 200 oder höchstens 400 festlegen.
Wer sich gerne mal ein Bild in Originalgröße anschauen will - das Bild mit der Löwenzahnwiese gibt es hier in der 8 Megapixel-Version: http://reider.de/diverses/Samsung_S8300_8Megapixel_sample.jpg
Die nächste Kamera des Monats wird dann wieder analog, aber eine, die ich trotzdem ohne Film benutze. Wie das wohl geht...?!
Bis dann, Gerhard
Mein neues Handy, das Samsung S8300, habe ich in erster Linie wegen der Kamera gekauft, weil es mir gefällt und weil es gut in der Hand liegt. Abgesehen davon, dass man auch damit telefonieren kann, ist mein neues Handy eine Kamera zum immer dabei haben, die auch noch brauchbare Ergebnisse liefert.
Die Kamera hat 8 Megapixel. Wer sich etwas mit Digitalfotografrie beschäftigt, weiß natürlich, dass die Zahl der Megapixel in erster Linie eine Information über die Bildgröße und nicht über die Bildqualität ist. Aber hier stimmen Qualität und Größe. Diese Kamera kann gut mithalten mit den günstigen 14-Megapixel-Kameras, die es heute für unter 80 Euro gibt. Und sie kann auch mithalten mit vielen 6 - 8-Megapixel-Kameras der Mittelklasse, wie sie vor vier, fünf Jahren auf dem Markt waren.
Bedienung: ein Menu mit ISO-Werten, Über-und-Unterbelichtung, Fokus-Arten und Blitzmodi gehört ja inzwischen schon fast zum Standard. Hier gibt es zusätzlich noch Bildstabilisator, Wide-Dynamic-Range und die fast schon spiegelereflexmäßige Belichtungsmessung-Auswahl zwischen Matrix, Spot und Mittenbetont.
Was mir gut gefällt: Der schnelle und zielsichere Autofokus, der bei dieser Makro-Aufnahme von frisch sprießendem Gras problemlos auf genau dem Grashalm lag, auf dem ich ihn haben wollte. Und wie bereits gesagt, die Bildqualität ist top.
Was mir nicht gefällt: hohe ISO-Werte sind katastrophal. Also besser auf Auto-ISO verzichten und standardmäßig ISO 200 oder höchstens 400 festlegen.
Wer sich gerne mal ein Bild in Originalgröße anschauen will - das Bild mit der Löwenzahnwiese gibt es hier in der 8 Megapixel-Version: http://reider.de/diverses/Samsung_S8300_8Megapixel_sample.jpg
Die nächste Kamera des Monats wird dann wieder analog, aber eine, die ich trotzdem ohne Film benutze. Wie das wohl geht...?!
Bis dann, Gerhard
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Mittwoch, 7. März 2012
Kamera des Monats März 2012 - EXA 1a mit Dompiplan 50mm
night-train, 09:16h
Obwohl sie eigentlich nicht exakt in mein Beuteschema passt, war ich doch recht schnell begeistert von dieser Kamera, als sie mir von einem Freund angeboten wurde! Eigentlich steh ich auf japanische Messucherkameras und Spiegelreflexkameras aus den 70ern, diese Kamera jedoch sah mir auf den ersten Blick zu sehr nach 60er Jahren aus (kam ja auch 1964 auf den Markt).
Als ich mich dann etwas mit ihr beschäftigt habe, war ich dann doch begeistert von der guten Verarbeitung und den eingeschränkten, aber durchaus interessanten Möglichkeiten dieser Kamera.
Plus:
- Solide Verarbeitung
- Hochwertige Objektive
- Lichtschachtsucher, den man gegen einen Prismensucher auswechseln kann!
- Im Gegensatz zu den japanischen Kameras der 70ern gibt es hier keine alten Lichtdichtungen, die porös und klebrig werden
Minus:
- Kein Belichtungsmesser
- Belichtungszeiten nur B, 30, 60, 125, 175
Wirklich außergewöhnlich ist der Suchertyp, den man eigentlich vorwiegend von Mittelformatkameras kennt. So sieht der Blick durch den Lichtschacht aus:
Ich weiß nicht, ob ich in den kommenden Tagen den Testfilm voll krieg, um bald noch ein paar Beispielbilder nachzuliefern. Mal sehen.
Einen schönen Tag!
Gerhard
Als ich mich dann etwas mit ihr beschäftigt habe, war ich dann doch begeistert von der guten Verarbeitung und den eingeschränkten, aber durchaus interessanten Möglichkeiten dieser Kamera.
Plus:
- Solide Verarbeitung
- Hochwertige Objektive
- Lichtschachtsucher, den man gegen einen Prismensucher auswechseln kann!
- Im Gegensatz zu den japanischen Kameras der 70ern gibt es hier keine alten Lichtdichtungen, die porös und klebrig werden
Minus:
- Kein Belichtungsmesser
- Belichtungszeiten nur B, 30, 60, 125, 175
Wirklich außergewöhnlich ist der Suchertyp, den man eigentlich vorwiegend von Mittelformatkameras kennt. So sieht der Blick durch den Lichtschacht aus:
Ich weiß nicht, ob ich in den kommenden Tagen den Testfilm voll krieg, um bald noch ein paar Beispielbilder nachzuliefern. Mal sehen.
Einen schönen Tag!
Gerhard
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Samstag, 17. Dezember 2011
Kamera des Monats: Cosina Hi-Lite 405
night-train, 00:01h
Schon lange wollte ich eine Cosina Hi-Lite haben. Habe immer mal wieder bei ebay geschaut, ob ich eine günstige finde. Für diese hier hab ich den Zuschlag erhalten:
Eine typische Mittelklasse-Spiegelreflexkamera der 70er Jahre mit M42-Anschluss. Solide verarbeitet, Belichtungszeiten bis 1/1000 sek, Arretierung für den Auslöser, Batterie-Check-Leuchte und ein präzise arbeitender Belichtungsmesser - voraussgesetzt, man hat noch ein paar alte PX675 gehortet (ja, die funktionieren auch nach über 10 Jahren noch!!). Zum Fokussieren bietet die Kamera im Sucher einen Mikroprismenring; nicht ganz so komfortabel wie ein Schnittbildindikator, aber ganz OK. Die Lichtdichtung ist ziemlich klebrig, aber nach einigen nicht so guten Erfahrungen lass ich die in Ruhe, ich bin wohl nicht geschickt genug, die Lichtdichtungen auszuwechseln ohne diese klebrigen Reste in der halben Kamera zu verteilen. Aber auch mit einer etwas unschön aussehenden Lichtdichtung hatte ich bis jetzt keine Probleme, also besser keine schlafenden Hunde wecken! Hauptsache man hat keine Reste der Lichtdichtung an der Filmandrückplatte, das hinterlässt nämlich Streifen auf dem Negativ oder Dia.
Irgendwie dachte ich, ich hab im Keller noch ein paar alte M42-Objektive, aber es waren nicht mehr so viele da - scheint so, als hätte ich die wohl auch zu Geld gemacht, um mir diverse andere Kameras leisten zu können. Aber ein Objektiv hatte ich noch: das fabelhafte Porst Color Reflex 55mm 1:1,4! Lichtstark, unverwüstbar, keine nennenswerte Verzeichnung und vor allem bei Offenblende hat es ein sehr angenehm weiches Bokeh.
Kommt hier endlich zusammen, was zusammen gehört? Da Porst in den 70er Jahren seine Kameras bei Cosina und Chinon hat bauen lassen, ist es sehr wahrscheinlich, dass ich meine Cosina-Kamera nun auch mit einem Cosina-Objektiv bestückt habe!
Aus dem Herbst ein Bild mit (grob geschätzt) Blende 5,6:
Besonders schön ist es natürlich mit Offenblende 1,4 - hier bei einer Zugfahrt, als Verpflegung einen frischen Yormas-Kaffee und eine Dose Schwipp-Schwapp. Was braucht man mehr?!
Auch Schwarzweiß ein Genuß. Mir ist aufgefallen: beim Fotografieren macht es viel Spaß mit der Tiefenschärfe bei Offenblende zu spielen, aber beim Durchschauen der Bilder waren mir doch dann zu viel "Wischi-Waschi-Bilder" dabei. Ab und zu mal sollte man dann doch auf 5,6 oder 8 abblenden. Dieses Bild hier mit Blende 1,4 ist meiner Meinung nach jedoch recht gut gelungen, weil es sehr pointiert die Hortensienblüte in den Vordergrund stellt.
Fokussierte Grüße!
Gerhard
Eine typische Mittelklasse-Spiegelreflexkamera der 70er Jahre mit M42-Anschluss. Solide verarbeitet, Belichtungszeiten bis 1/1000 sek, Arretierung für den Auslöser, Batterie-Check-Leuchte und ein präzise arbeitender Belichtungsmesser - voraussgesetzt, man hat noch ein paar alte PX675 gehortet (ja, die funktionieren auch nach über 10 Jahren noch!!). Zum Fokussieren bietet die Kamera im Sucher einen Mikroprismenring; nicht ganz so komfortabel wie ein Schnittbildindikator, aber ganz OK. Die Lichtdichtung ist ziemlich klebrig, aber nach einigen nicht so guten Erfahrungen lass ich die in Ruhe, ich bin wohl nicht geschickt genug, die Lichtdichtungen auszuwechseln ohne diese klebrigen Reste in der halben Kamera zu verteilen. Aber auch mit einer etwas unschön aussehenden Lichtdichtung hatte ich bis jetzt keine Probleme, also besser keine schlafenden Hunde wecken! Hauptsache man hat keine Reste der Lichtdichtung an der Filmandrückplatte, das hinterlässt nämlich Streifen auf dem Negativ oder Dia.
Irgendwie dachte ich, ich hab im Keller noch ein paar alte M42-Objektive, aber es waren nicht mehr so viele da - scheint so, als hätte ich die wohl auch zu Geld gemacht, um mir diverse andere Kameras leisten zu können. Aber ein Objektiv hatte ich noch: das fabelhafte Porst Color Reflex 55mm 1:1,4! Lichtstark, unverwüstbar, keine nennenswerte Verzeichnung und vor allem bei Offenblende hat es ein sehr angenehm weiches Bokeh.
Kommt hier endlich zusammen, was zusammen gehört? Da Porst in den 70er Jahren seine Kameras bei Cosina und Chinon hat bauen lassen, ist es sehr wahrscheinlich, dass ich meine Cosina-Kamera nun auch mit einem Cosina-Objektiv bestückt habe!
Aus dem Herbst ein Bild mit (grob geschätzt) Blende 5,6:
Besonders schön ist es natürlich mit Offenblende 1,4 - hier bei einer Zugfahrt, als Verpflegung einen frischen Yormas-Kaffee und eine Dose Schwipp-Schwapp. Was braucht man mehr?!
Auch Schwarzweiß ein Genuß. Mir ist aufgefallen: beim Fotografieren macht es viel Spaß mit der Tiefenschärfe bei Offenblende zu spielen, aber beim Durchschauen der Bilder waren mir doch dann zu viel "Wischi-Waschi-Bilder" dabei. Ab und zu mal sollte man dann doch auf 5,6 oder 8 abblenden. Dieses Bild hier mit Blende 1,4 ist meiner Meinung nach jedoch recht gut gelungen, weil es sehr pointiert die Hortensienblüte in den Vordergrund stellt.
Fokussierte Grüße!
Gerhard
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Donnerstag, 1. Dezember 2011
Kamera/Objektiv des Monats: Tokina AF 20-35mm 1:3,5-4,5
night-train, 00:00h
Da ich ja nicht jeden Monat eine neue Kamera kaufe, aber es mir Spaß macht, immer mal wieder etwas Neues auszuprobieren, hab ich mir einen günstigen Adapter besorgt, mit dem ich meine alten Nikon-Objektive an meiner Canon 400D benutzen kann.
Ich wollte unbedingt mal das traumhafte Tokina 20-35mm an einer digitalen Spiegelreflexkamera verwenden. Mit gewissen Einschränkungen war ja zu rechnen, aber es wurde dann doch schwieriger als erwartet.
Natürlich hat man wegen des kleineren Sensors und des damit verbundenen Cropfaktors von 1,6 jetzt ein Objektiv, das einem kleinbildequivalentem Brennweitenbereich von 32-56mm entspricht. Auch ist klar, dass man mit dieser Kombi im Blendenvorwahl-Modus fotografiert, bei der die Kamera die Belichtungszeit automatisch ermittelt. Und mir war natürlich auch vorher klar, dass ich manuell scharfstellen muss, weil der Adapter keine Kommunikation zwischen Objektiv und Kamera überträgt. In der Praxis kamen dann noch einige Erkenntnisse dazu.
Positiv ist aufgefallen:
- Der Adapter ist mit etwas mehr als 10 Euro sehr günstig
- Obwohl es sich um einen schlichten Metallring ohne Korrekturlinse handelt, ist die Fokussierung auf unendlich möglich
- Die Farben wirken bei den Bildern sehr warm
- Das Objektiv erzeugt einen angenehm weich gezeichneten Unschärfebereich ("bokeh"), wie man hier bei einem der Testbilder sieht:
Die Negativen Seiten haben in der Praxis jedoch überwogen:
- Durch den kleinen Sucher (kein Livebild bei der EOS 400D) ist ein manuelles Scharfstellen sehr (!) schwer. Auch die Anschaffung einer Sucherlupe, die teurer war als der Adapter, hat nicht viel weitergeholfen.
- Von den ca. Hundert Testbildern waren nur 20 Bilder scharf
- Bei kleineren Blenden kommt es zu falsch belichteten Bildern
- Es fehlt den Bildern grundsätzlich an Detailschärfe, starkes Nachschärfen ist nötig
Es macht mir Spaß, so Sachen auszuprobieren. Aber so richtig durchsetzen wird sich diese Kamera-Objektiv-Kombination in meinem Foto-Alltag nicht. Vielleicht teste ich ja noch ein anderes Nikonobjektiv, wenn ich im Keller noch eins finde. Die Stärken dieses Objektivs sind eindeutig: es wird am Besten als perfektes Superweitwinkel an einer analogen Nikon-Kamera verwendet.
Bis bald. Ich bin schon am überlegen, in welche Kamera ich demnächst mal einen Film einlegen könnte, vielleicht wird mal wieder eine komplett analoge Kamera die Kamera des Monats Dezember...
Gerhard
Ich wollte unbedingt mal das traumhafte Tokina 20-35mm an einer digitalen Spiegelreflexkamera verwenden. Mit gewissen Einschränkungen war ja zu rechnen, aber es wurde dann doch schwieriger als erwartet.
Natürlich hat man wegen des kleineren Sensors und des damit verbundenen Cropfaktors von 1,6 jetzt ein Objektiv, das einem kleinbildequivalentem Brennweitenbereich von 32-56mm entspricht. Auch ist klar, dass man mit dieser Kombi im Blendenvorwahl-Modus fotografiert, bei der die Kamera die Belichtungszeit automatisch ermittelt. Und mir war natürlich auch vorher klar, dass ich manuell scharfstellen muss, weil der Adapter keine Kommunikation zwischen Objektiv und Kamera überträgt. In der Praxis kamen dann noch einige Erkenntnisse dazu.
Positiv ist aufgefallen:
- Der Adapter ist mit etwas mehr als 10 Euro sehr günstig
- Obwohl es sich um einen schlichten Metallring ohne Korrekturlinse handelt, ist die Fokussierung auf unendlich möglich
- Die Farben wirken bei den Bildern sehr warm
- Das Objektiv erzeugt einen angenehm weich gezeichneten Unschärfebereich ("bokeh"), wie man hier bei einem der Testbilder sieht:
Die Negativen Seiten haben in der Praxis jedoch überwogen:
- Durch den kleinen Sucher (kein Livebild bei der EOS 400D) ist ein manuelles Scharfstellen sehr (!) schwer. Auch die Anschaffung einer Sucherlupe, die teurer war als der Adapter, hat nicht viel weitergeholfen.
- Von den ca. Hundert Testbildern waren nur 20 Bilder scharf
- Bei kleineren Blenden kommt es zu falsch belichteten Bildern
- Es fehlt den Bildern grundsätzlich an Detailschärfe, starkes Nachschärfen ist nötig
Es macht mir Spaß, so Sachen auszuprobieren. Aber so richtig durchsetzen wird sich diese Kamera-Objektiv-Kombination in meinem Foto-Alltag nicht. Vielleicht teste ich ja noch ein anderes Nikonobjektiv, wenn ich im Keller noch eins finde. Die Stärken dieses Objektivs sind eindeutig: es wird am Besten als perfektes Superweitwinkel an einer analogen Nikon-Kamera verwendet.
Bis bald. Ich bin schon am überlegen, in welche Kamera ich demnächst mal einen Film einlegen könnte, vielleicht wird mal wieder eine komplett analoge Kamera die Kamera des Monats Dezember...
Gerhard
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